Nautilus in der Lindach:
Beutke & Fränzel Gewässerbau GbR hat im Auftrag der Stadt Kirchheim/Teck den Bachlauf der Lindach im Ortsteil Jesingen renaturiert. Planender Landschaftsarchitekt war Peter Geitz (Geitz und Partner GbR, Stuttgart).
Besonderheit ist ein Nautilus. Der urzeitliche Name steht für eine Methode, die Fließgeschwindigkeit zu beeinflussen. Steine werden in Form einer Schneckenwindung im Flussbett angeordnet und die Strömung wird auf diese Weise in eine Kreisbewegung gebracht. Dies bewirkt, dass sich das Wasser auf dem Bachboden verwirbelt und die Strömungsgeschwindigkeit reduziert wird.
Ziele: Die Böschungen und das Ufer werden mit Sedimenten, die sonst weggeschwemmt würden, wiederaufgebaut. Zudem fungiert der Nautilus bei niedrigem und mittlerem Wasserstand als Bremse. Dies erhöht die Wassermenge in flachen Zonen, Fische und Kleinstlebewesen wie Bachflohkrebse und Fliegenlarven können den Wasserwirbel als Beipass verwenden. Vor allem Forellen nutzen die Steinschnecke auch als Ruhezone.
Bauelemente wie Wasserschnecke, Strömungstrichter und Pendelrampe sind Begriffe, die aus der Arbeit von Otmar Grober, einem Schweizer Flussbaumeister, herrühren. Diese Maßnahmen bewirken eine Dynamisierung von Flussabschnitten mit einer Verbesserung der Wasserhygiene und „Selbstheilung“ der Gewässer, die weniger Umweltkatastrophen zur Folge haben.
Der Nautilus in der Lindach hat einen Durchmesser von 4 Metern. Eine Wasserschnecke mit 1,5 Meter haben Beutke & Fränzel bereits im Zipfelbach, der im Randecker Maar entspringt und durch Hepsisau fließt, realisiert.